Klimaschutzpaket 2030: Bundesregierung packt endlich die Wärmewende an

Uwe Glock - Präsident des BDH
Uwe Glock - Präsident des BDH
Fotoquelle: BDH
Dr. Hans Henning - DG Haustechnik
Dr. Hans Henning - DG Haustechnik
Fotoquelle: BDH
Michael Hilpert - ZVSHK
Michael Hilpert - ZVSHK
Fotoquelle: Allianz Freie Wärme

Überwiegend positiv bewertet wurden auf der 10. Deutschen Wärmekonferenz in Berlin die Grundsatzbeschlüsse der Bundesregierung mit denen die Wärmewende nach jahrelangem Hin und Her endlich gestartet werden soll. Entsprechend fielen die Statements der veranstaltenden Spitzenverbände Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH), Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) und Deutscher Großhandelsverband Haustechnik (DG Haustechnik) aus.

 

„Dass die von unserer Branche seit vielen Jahren geforderten steuerlichen Anreize für mehr Effizienzinvestitionen im Gebäude umgesetzt werden sollen, begrüßen wir sehr“, so Uwe Glock, Präsident des BDH. „Die hinzukommende Austauschprämie für alte Ölkessel oder andere fossil betriebene Heizungen betrachten wir als positive Ergänzung zu den steuerlichen Anreizen“, ergänzt Michael Hilpert, Präsident des ZVSHK. „Diese Austauschprämie von 40 % der Investitionssumme dürfte helfen, den enormen Modernisierungsstau in deutschen Heizungskellern beschleunigt aufzuheben“. Allerdings müssten die finalen Beschlüsse jetzt schnell und ohne Verzögerung von der Politik kommen, so die Meinung vieler Tagungsteilnehmer.

 

32 Mio. Tonnen CO2-Einsparung möglich

 

Die drei Verbände machten auf der Deutschen Wärmekonferenz deutlich, dass der Austausch eines veralteten Heizkessels bis zu 2,7 Tonnen CO2-Einsparung im Jahr bringt. „Würden die in den deutschen Heizungskellern schlummernden 12 Mio. Altkessel auf einen Schlag ausgetauscht, kämen jährlich immerhin 32 Mio. Tonnen CO2-Minderung zustande. ZVSHK, BDH, DG Haustechnik betonten, dass kein anderer Energieverbrauchssektor in Deutschland so hohe CO2-Minderungspotenziale aufweist wie die Heizung. Dr. Hans Henning, Hauptgeschäftsführer des DG Haustechnik: „Man muss bedenken, dass alleine auf die Heizung und das Warmwasser ein Drittel des Endenergieverbrauchs und ca. ein Drittel der deutschen CO2-Emissionen entfallen“.

Wichtig: Schnelle Umsetzung durch Politik

 

Die Spitzenverbände forderten die Bundesregierung auf, die Eckpunkte nunmehr rasch zu konkretisieren, um Investoren wie zum Beispiel Endverbrauchern, Industrie und Handwerk Sicherheit über die Rahmenbedingungen zu geben und dem Klimaschutz sofort und unmittelbar zu helfen. Nach einem schnellen Einstieg müsse im Zuge jährlicher Evaluierungen vielleicht auch nachgebessert werden. 

Infografik CO2-Einsparung - Wärmekonferenz Deutschland
Fotoquelle: BDH

Uwe Glock verdeutlichte, dass man mittel- bis langfristig einen deutlich höheren Anteil an Strom benötigen wird, um den Energiebedarf sowohl in der Mobilität als auch im Gebäudebereich decken zu können. Im Zusammenspiel mit intelligenten Home Energy Management Systemen (HEMS) in Gebäuden werden lokale Energieerzeugung z. B. über Photovoltaik und Brennstoffzelle sowie Energiespeicherung zunehmend eine größere Rolle spielen. Auch Power to X wird künftig als Thema je nach Stand der Technik wichtiger werden. Und zwar nicht nur auf der Mobilitätsseite, sondern auch auf der Gebäudeseite. So soll mit erneuerbarem Strom grüner Wasserstoff und per Pyrolyse-Prozess aus CO2 blauer Wasserstoff erzeugt werden, ebenso wie synthetische Kraftstoffe. Demnach können Hybridsysteme langfristig eine große Bedeutung haben. „Es muss nicht komplett elektrifiziert werden“, sagt Uwe Glock mit Blick insbesondere auf den Gebäudebestand. „Das heißt, keine Dogmatik, entweder nur das eine oder das andere, sondern, wir werden langfristig alle Technologien wieder im Bestand haben“.

Für weitere Informarionen: 

Internetseite des BDH

SHK-TV Rede Uwe Glock (BDH)

Rede Michael Hilpert (ZVSHK)