Hybride Heizsysteme

Quelle: Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie e. V. (BDH)

 

Über die Einsatzmöglichkeiten von Gas- und Öl-Brennwertkesseln im Gebäudebereich entscheidet neben dem Einsatz von klimaneutralen gasförmigen und flüssigen Brennstoffen in zunehmendem Maße die Kombinierbarkeit mit anderen erneuerbaren Technologien. Gas- und Öl-Brennwertheizungen lassen sich einerseits mit ElektroWärmepumpen, andererseits gut in Verbindung mit solarthermischen Anlagen betreiben. Auch die Einbindung einer Holz-Einzelraumfeuerstätte mit Wassertasche ist eine oft genutzte Variante.

Solarthermie für die Wärmegewinnung

Die solarthermische Anlage unterstützt die Wärmegewinnung der Heizungsanlage. Diese Wärme lässt sich für die Trinkwarmwasserbereitung und auch für das Heizen von Räumen einsetzen. In einem Vierpersonenhaushalt kann die solarthermische Anlage mit 4 bis 6 m 2 Kollektorfläche über das Jahr bis zu 60 % der Energie für die Trinkwarmwasserbereitung abdecken.
Soll neben der Trinkwarmwasserbereitung auch die Raumbeheizung unterstützt werden, muss die Kollektorfläche um das 2- bis 2,5-fache vergrößert werden. In einem Einfamilienhaus kann man somit den Wärmebedarf, je nach Ausführung und Dämmstandard des Gebäudes, bis zu 30 % abdecken. Bei Niedrigenergiegebäuden sind sogar bis zu 50 % und mehr erreichbar.

Holz-Einzelraumfeuerstätte mit Wassertasche

Weitere Einsparungen von gasförmigen und flüssigen Brennstoffen sind möglich, wenn neben der Solaranlage auch ein Kaminofen oder ein Pelletofen mit Wassertasche in das Heizungssystem integriert wird. So kann in den Sommermonaten die für Trinkwarmwasser benötigte Energie fast ausschließlich solar erzeugt werden. In der Übergangszeit und im Winter leistet die Holz-Einzelraumfeuerstätte ihren Beitrag zur Gebäudebeheizung. Erst wenn Solaranlage und Holz-Einzelraumfeuerstätte den Wärmebedarf nicht mehr abdecken können, schaltet sich der Gas- oder Ölbrennwertkessel hinzu.

Hybride Heizsysteme

Insbesondere beim Einsatz einer Luft-Wasser-Wärmepumpe in einem Bestandsgebäude mit relativ hohem Wärmebedarf bieten Hersteller die Hybridisierung mit einer Einzelraumfeuerstätte, besonders auf Basis von Pellets, an. Die Wärmepumpe übernimmt deutlich mehr als 70 % der Heizlast (Heizkreis und Trinkwarmwasserbereitung). Bei Spitzenlasten, z. B. bei winterlichen Temperaturen, steuert die Einzelraumfeuerstätte den größten Teil der Raumwärme bei. Wärmepumpe und Einzelraumfeuerstätte bilden hierbei ein System, in dem die Einsätze des jeweiligen Wärmeerzeugers je nach Bedarf digital gesteuert werden.