Hausbau: Chancen und Risiken beim Heizungskonzept

Um beim Hausbau langfristig Geld zu sparen und möglichst unabhängig zu bleiben, lohnt es sich zentrale und dezentrale Wärmesysteme zu vergleichen.

Frankfurt am Main, 21.08.2018 – Ein Haus bauen und Investitionen in die eigene Immobilie sind bei derzeitiger Zinslage nach wie vor angesagt. Auf der Suche nach dem idealen Heizungskonzept für den Neubau, oder wenn die alte Heizung beispielsweise älter als 20 Jahre ist, gibt es für Hauseigentümer, Bauherren und Politiker zahlreiche Möglichkeiten effizient und umweltfreundlich zu planen und zu heizen. Dabei sind zentrale Wärmenetze wie Nah- und Fernwärme mit meist nur einem Anbieter nicht automatisch am Wirtschaftlichsten. Um langfristig Geld zu sparen und möglichst unabhängig zu bleiben, lohnt es sich die Wärmesysteme zu vergleichen, empfiehlt die Infoplattform Allianz Freie Wärme (www.freie-waerme.de). Dezentrale, individuelle Heizungstechniken sind zum Beispiel effizient, miteinander kombinierbar und werden unter Einbindung erneuerbarer Energien staatlich gefördert.

Kostenfalle Wärmenetz
Studien haben gezeigt, dass hochinvestive Nah- und Fernwärmenetze meist nur dann wirtschaftlich sind, wenn eine hohe Anschlussdichte besteht, Subventionen zufließen und weitere Energie wie zum Beispiel industrielle Abwärme zugeführt wird. Dies ist bei der über viele Kilometer oft verlustreich unter der Erde geleiteten Wärme nur selten der Fall. Unter anderem deshalb werden von den Städten und Gemeinden so genannte Anschluss-, Benutzungszwänge und Verbrennungsverbote ausgesprochen. Die freie Wahl der Heizungstechnik ist dann untersagt. Die Verbraucher befinden sich über viele Jahre bei Preissteigerungen ohne Alternativen oder Wechselmöglichkeiten in der Kostenfalle der Wärmeanbieter eingeschlossen, wie auch die Verbraucherverbände und Kartellämter immer wieder bestätigen und kritisieren. Dies betrifft vor allem auch die fehlende Transparenz bei der Preisbildung durch die Wärmelieferanten.

Unabhängig und flexibel heizen
Bevor sich Immobilienbesitzer und Bauherren hinsichtlich der Wärmeerzeugung für viele Jahre binden, sollten sie daher die Systeme eingehend vergleichen und dafür ausgewiesene Fachleute wie etwa aus dem SHK-Fachhandwerk oder Energieberater heranziehen. Sie kennen die örtlichen Begebenheiten aufgrund unterschiedlicher Gebäude und Wohngebiete, und beziehen die individuellen Wünsche sowie finanziellen Möglichkeiten der Hausbesitzer mit ein. „Möchte ich bei der Wärmeerzeugung, Energiebeschaffung und -lagerung langfristig unabhängig und flexibel sein, dann sind Standardlösungen eines zentralen Wärmeanbieters nicht zielführend“, sagt Johannes Kaindlstorfer, Sprecher der Allianz Freie Wärme.

Effizient, verbraucherfreundlich, sparsam
Mit effizienter Gas- und Ölbrennwerttechnik, Wärmepumpen, KWK-Systemen, aber auch Holz- und Pellet-Systemen, kann man gegenüber der alten Heizungsanlage je nach Gebäudetechnik und Gebäudezustand in der Regel bis zu 30 Prozent Energie einsparen. Im Neubau sind die Investitionskosten für Heizungsanlagen gegenüber der Fernwärme-Anbindung zwar höher. Dennoch lassen sich auch hier bei den durchschnittlich jährlichen Energiekosten inkl. Preissteigerungen Einsparungen erzielen. Je nach ausgewählter Heizungstechnik können dies 25 Prozent verglichen mit den Wärmenetzen sein. Ob im Ein- oder Mehrfamilienhaus, moderne und digital steuerbare Heizkessel sind zum Beispiel mit Solarthermie auf dem Dach oder mit einem wassergeführten Kamin- bzw. Kachelofen kombinierbar. Zudem kann man erneuerbare Energien einbinden und Bevorratungsvorteile beim Energieträger nutzen. „Eine Entscheidung für individuelle Heizungs- und Ofensysteme steigert den Immobilienwert und sorgt für ein gutes Wohnklima sowie geringere Nebenkosten“, empfiehlt Johannes Kaindlstorfer, Sprecher der Allianz Freie Wärme. Dafür gibt es bei der KfW unter www.kfw.de günstige Kredite, die tlw. mit Fördermitteln vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (www.bafa.de) kombiniert werden können.