Hybride Wärmeversorgung mit der eigenen PV-Anlage

Lösungen für mehr Klimaschutz, Abb.: IWO
Lösungen für mehr Klimaschutz, Abb.: IWO
Öl-PV-Hybridheizung mit Warmwasser-Wärmepumpe
Abb.: IWO/Viessmann

Immer mehr Haushalte in Deutschland setzen beim Heizen auf verschiedene Energiequellen. So genannte Hybridsysteme verbinden zumeist eine erneuerbare Energie wie Solarkraft mit klassischen Brennstoffen wie Öl oder Gas. Dass sich der Energieverbrauch und die CO2-Emissionen auf der Basis von Öl-Hybridsystemen mit vertretbarem Aufwand deutlich reduzieren lassen, zeigen Messergebnisse aus einem aktuellen Modellvorhaben des Instituts für Wärme und Oeltechnik (IWO).

 

Im mittelhessischen Alsfeld wurde Mitte 2018 in einem aus zwei – 1956 und 1979 errichteten – Gebäudeteilen bestehenden Zweifamilienhaus ein neuer, hybrider Wärmespeicher eingebaut. Dieser wird von einem Öl-Brennwertkessel und einer ab Werk oben auf dem Wärmespeicher montierten Warmwasser-Wärmepumpe beheizt. Dazu kommt eine Photovoltaik (PV)-Anlage auf dem Dach des Gebäudes. Diese Hybrid-Variante ermöglicht den rein bedarfsbasierten Betrieb der Wärmepumpe mit ansonsten ins Netz eingespeistem Solarstrom aus der hauseigenen PV-Anlage und damit eine besonders effiziente und ökonomisch attraktive Trinkwassererwärmung. Steht nicht genug hauseigener Öko-Strom zur Verfügung, kommt das Brennwertgerät zum Einsatz. 

 

5,4 Tonnen weniger Treibhausgasemissionen

Die Ergebnisse aus dem ersten Betriebsjahr können sich sehen lassen. Im Vergleich zum vorangegangenen einfachen Betrieb mit einem Brennwertgerät und Strombezug komplett aus dem öffentlichen Netz sparte die Ergänzung um PV-Anlage und solarstrombetriebene Warmwasser-Wärmepumpe bei der Energieversorgung des Gebäudes in den zwölf gemessenen Monaten 5,4 Tonnen Treibhausgasemissionen, das sind 43 Prozent, sowie 1.603 Euro bei den laufenden Energiebezugskosten ein. Bei einem älteren, weniger effizienten Heizkessel als Ausgangspunkt wären die Einsparungen noch höher. IWO-Berechnungen zeigen, dass eine CO2-Reduktion von mehr als 50 Prozent für einen solchen Fall durchaus möglich ist.

Ein Öl-PV-Hybridsystem lässt sich mit heute bereits bewährter, marktgängiger Technik umsetzen. Die Installation ist ebenso einfach wie bei jeder klassischen Ölheizung mit normalem Warmwasserspeicher, denn die Warmwasser-Wärmepumpe ist bereits ab Werk betriebsfertig auf dem neuen Warmwasserspeicher montiert. Auch die Hydraulik der Anlage entspricht der einfachen und kostengünstigen „normalen“ Öl-Heizungshydraulik. Für eine solche Kombination haben zahlreiche Heizgerätehersteller Lösungen im Angebot.

Noch höhere Einsparung durch neuen Brennstoff

Durch den Einsatz innovativer treibhausgasreduzierter, flüssiger Brennstoffe lassen sich die CO2-Emissionen heute ölbeheizter Gebäude zusätzlich reduzieren. Um dies anschaulich zu machen und die Praxistauglichkeit solcher Brennstoffe aufzuzeigen, bringt das IWO diese bereits in zahlreichen Ein- bzw. Zweifamilienhäusern zum Einsatz. Im Rahmen dieses Demovorhabens kommt auch im Alsfelder Gebäude inzwischen ein treibhausgasreduziertes Heizöl zum Einsatz. Dieser flüssige Energieträger wurde dem klassischen Heizöl beigemischt. Hergestellt wird er vorwiegend durch die Hydrierung von Reststoffen biogenen Ursprungs, wie beispielsweise Altspeisefetten. Mit diesem neuen Brennstoff im Tank reduziert das Alsfelder Gebäude seine CO2-Emissionen nun sogar um 60 Prozent (bzw. 7,3 Tonnen pro Jahr). 

Für weitere Informationen: www.zukunftsheizen.de