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Freie Wärme Newsletter
Ausgabe: März 2016

Die Themen im Überblick:

01. Fernwärme-Kunden im Netz der Monopole gefangen

vzbv, DMB und bne
Fernwärmeleitungen
Fernwärmeleitungen

Eintrag 1: Bereits in über 1.000 deutschen Städten und Gemeinden ist die freie Wahl der Wärmeerzeugung für Bauherren und Hausbesitzer extrem eingeschränkt worden beziehungsweise nicht mehr möglich. Tendenz steigend. Von den Kommunen wurden vornehmlich in Neubaugebieten aber auch bei Modernisierungsprojekten so genannte „Verbrennungsverbote“ für Heizungsanlagen verhängt und entsprechende „Anschlusszwänge“ an Nah- und Fernwärmenetze ausgesprochen. Konkret heißt dies für Bauherren, Hausbesitzer und Bewohner, dass sie die eigene Heizungstechnik und die Energieträger (Öl, Gas, Strom, Holzpellets, Sonnenenergie) nicht mehr wählen dürfen, sondern in den meisten Fällen an langfristige Lieferverträge mit den Energieversorgern gebunden sind.

Am Fernwärmesektor sind die liberalisierenden Entwicklungen des Strom- und Gasmarktes der vergangenen 15 Jahre vorbeigegangen. Jedes Fernwärmenetz stellt ein unreguliertes Monopol dar. Ein Anbieterwechsel bei Preiserhöhungen ist nicht möglich. So die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), der Deutsche Mieterbund (DMB) und der Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne) auf einer Pressekonferenz im Februar, und forderten deshalb dringend Reformen.

Rund 5,5 Millionen Haushalte werden in Deutschland mit Fernwärme versorgt, das sind 14 Prozent aller Anschlüsse. Der Ausbau der Fernwärme wird vielfach als wichtiger Baustein für eine effiziente Energieversorgung der Zukunft angesehen.

Doch die Monopolstrukturen des Fernwärmesektors sind nach Ansicht der Verbraucherschützer nicht verbraucherfreundlich. Lange Vertragslaufzeiten sowie die Pflicht zum Bezug von Fernwärme über einen Anschluss- und Benutzungszwang würden die Umstellung auf andere effizientere Wärmetechnologien verhindern. „Monopolstrukturen ohne Regulierung – wie im Fernwärmesektor – sind in Zeiten liberalisierter Energiemärkte überholt. Da sich Verbraucherinnen und Verbraucher Preis- und Vertragsänderungen nicht entziehen können, benötigen wir entweder Wettbewerb, eine Preisregulierung oder eine Genehmigung der Endpreise“, so Klaus Müller, Vorstand des vzbv.

Denn bei Vertragslaufzeiten von regelmäßig zehn Jahren und Vertragsverlängerungen von fünf Jahren seien die Verbraucher langfristig an den Fernwärmemonopolisten gebunden. Preiserhöhungen oder Änderungen des Preissystems während der Vertragslaufzeit können Verbraucher nicht wie bei Strom und Gas durch einen Anbieterwechsel begegnen. Besteht ein Anschluss- und Benutzungszwang, können Verbraucher oft selbst am Ende der Vertragslaufzeit nicht auf ein anderes Heizsystem umsteigen. Das Bundeskartellamt spricht von „gefangenen Kunden“, so die Pressemitteilung. Eine vorbeugende Preiskontrolle durch eine Preisregulierung oder eine Endpreisgenehmigung findet in diesem Monopolsektor nicht statt. Bei Strom und Gas ist eine Regulierung des Monopolbereichs dagegen üblich. Auch eine Endpreisgenehmigung gab es auf diesen Märkten vor der Liberalisierung schon.

Der DMB kritisiert insbesondere, dass Preise für Fernwärme für Mieter nicht nachvollziehbar seien: „Immer wieder erreichen uns Beschwerden von Mieterinnen und Mietern, die die Tarife für die Fernwärme nicht verstehen und die mit Preiserhöhungen konfrontiert werden, die nicht akzeptabel sind. Deshalb braucht es mehr Transparenz und Verlässlichkeit für die Versorgung der Mieter mit Fernwärme“, so Lukas Siebenkotten, Bundesdirektor des DMB.

Problematisch ist die Entwicklung hin zu immer höheren Grundpreisanteilen. Die Erhöhung der festen Grundpreise belastet Haushaltskunden mit einem geringen Verbrauch besonders stark. Ein solches Preissystem steht zudem im Widerspruch zu Energieeffizienzanreizen und zur Energiewende, denn Fernwärme basiert wesentlich auf fossilen Rohstoffen wie Kohle und Gas. „Die an Fernwärme gebundenen Kunden sind für dezentrale Lösungen auf der Basis erneuerbarer Energien langfristig verloren“, so Robert Busch, Geschäftsführer des bne. „Der intransparente Fernwärmemarkt gleicht einer Trutzburg aus den Zeiten vor der Liberalisierung des Energiesektors, von Wettbewerb fehlt jede Spur. Für rund ein Drittel der Fernwärmekunden herrscht Anschlusszwang. Ein Anbieterwechsel oder ein Umstieg auf eine effizientere Heiztechnik ist nahezu unmöglich. Diese Struktur passt nicht mehr in eine immer flexiblere Energiewelt, mit zunehmend dezentralen, digitalen und dekarbonisierten Lösungen für Strom, Wärme und Mobilität“.

Die Allianz Freie Wärme begrüßt ausdrücklich die von den vorgenannten Verbänden geäußerte Kritik und schließt sich den Forderungen nach Reformen an. „Wir fühlen uns mit unserer Informationsarbeit rund um technologieoffene und marktwirtschaftlich orientierte Prozesse im Wärmemarkt absolut bestätigt, weil nur sie wirtschaftliche und für Verbraucher optimierte Lösungen hervorbringen“, erklärt Johannes Kaindlstorfer, Sprecher der Allianz Frei Wärme. Seit Oktober 2013 klärt die Info- und Serviceplattform über Nachteile der Nah- und Fernwärme auf und setzt sich gleichzeitig für moderne, verbraucherorientierte individuelle Lösungen ein. Zuletzt auch mit der Broschüre „Monopolistische Planwirtschaft oder marktwirtschaftlicher Wettbewerb? Zentrale und dezentrale Wärmeversorgung im Vergleich“

Hier geht es zur Pressemitteilung der Verbraucherzentrale Bundesverband 

02. Deutsche Heizungsindustrie mit dynamischem Wachstum in 2015

Bilanz_Heizungsindustrie
Bilanz der Heizungsindustrie 2015
Marktentwicklung Wärmeerzeuger
Marktentwicklung Wärmeerzeuger 2005-2015
Manfred Greis
BDH-Präsident Manfred Greis

Die im Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) organisierten Unternehmen erwirtschafteten im vergangenen Jahr einen weltweiten Umsatz von 13,6 Milliarden Euro. Dies entspricht einer Steigerung von 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Aufwand für Forschung und Entwicklung verzeichnete mit 530 Millionen Euro ein Plus von 8,6 Prozent, ein Indiz für die hohe Innovationskraft der Branche. Die Anzahl der bei den Mitgliedsunternehmen weltweit Beschäftigten stieg um 0,9 Prozent auf 69.200.

Mit insgesamt 710.000 abgesetzten Wärmeerzeugern und einem Absatzplus von vier Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum blickt die Industrie auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Den größten Absatz verzeichneten gasbasierte Systeme. Die Gas-Brennwerttechnik erreichte mit 439.500 abgesetzten Geräten ein Plus von sieben Prozent. Die Anzahl der verkauften Gas-Niedertemperaturgeräte betrug 103.500 Stück. Einen bemerkenswerten Marktverlauf nahm die Öl-Brennwerttechnik. Sie kam auf ein Plus von 30 Prozent, mit 60.000 abgesetzten Geräten allerdings ausgehend von einer niedrigen Basis. Als ursächlich für diese Entwicklung sieht der BDH neben dem niedrigen Ölpreis den hohen Modernisierungsstau in diesem Segment, ausgelöst durch eine Verunsicherung der Verbraucher. Längst fällige Modernisierungen wurden aufgrund unklarer politischer Rahmenbedingungen lange aufgeschoben. Der BDH sieht den Marktverlauf der Öl-Brennwerttechnik auch im Sinne des Ressourcenschutzes durchaus positiv, existieren doch in Deutschland weit über 5 Millionen veraltete und ineffiziente Ölheizungen. „In vielen Fällen bestehen aufgrund der örtlichen Gegebenheiten wenig Alternativen zu einer Ölheizung. Zudem wird diese Technologie überproportional oft mit erneuerbaren Energien wie zum Beispiel Solarthermie kombiniert“, sagt Manfred Greis.

Die Marktentwicklung der Heizungstechnologien auf Basis erneuerbarer Energien verlief hingegen nicht zufriedenstellend. Biomassekessel mussten Markteinbußen von 18 Prozent hinnehmen. Ursächlich hierfür waren der konkurrierende, niedrige Ölpreis und die vergleichsweise hohen Investitionskosten. Unter den hohen Strompreisen hatte die Wärmepumpe zu leiden. Mit 57.000 abgesetzten Geräten und einem Minus von 2 Prozent hielt die Technologie in etwa das Niveau des Vorjahres.

Als Folge der verbesserten Förderung im Rahmen des Marktanreizprogramms konnte die Solarthermie im letzten Quartal 2015 aufholen, schloss allerdings aufs Jahr gesehen mit einem Minus von 10 Prozent ab. Dies entspricht 100.500 verkauften Anlagen. „Wir begrüßen ausdrücklich, dass die Politik die Förderung für Heizungstechnologien auf Basis erneuerbarer Energien unlängst deutlich aufgestockt hat. Wir gehen von weiteren positiven Effekten in 2016 auf den Markt für erneuerbare Energien aus“, so Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des BDH.

03. Aktuell: Bürger im Freiburger Baugebiet Gutleutmatten sind verärgert – Gutachten lässt viele Fragen offen, Teilnahme in Arbeitsgruppe verwehrt

Gutleutmatten
Spatenstich Bürgerprotest Gutleutmatten Freiburg

Geht man nach dem Fortgang der Gespräche zwischen der Stadtverwaltung Freiburg und den Baugruppen im Haslacher Neubaugebiet Gutleutmatten, so will man sich wohl seitens der Kommune den Titel „Teuerste Öko-Fernwärme Deutschlands“ regelrecht warmhalten. Im ökologisch konzipierten Baugebiet soll ein mit Biogas betriebenes Blockheizkraftwerk, kombiniert mit Solarthermie auf dem Dach, für wohlige Wärme sorgen. Aber beim errechneten Fernwärmepreis von sage und schreibe 21,1 Cent pro Kilowattstunde (durchschnittlich in Deutschland rd. 9 Cent/kWh) läuft den Bauherren nach wie vor ein eiskalter Schauer über den Rücken. „Wir sind gerne bereit, für umweltfreundlich erzeugte Energie mehr Geld zu bezahlen“, sagt Dr. Achim Kimmerle, einer der Sprecher der Baugruppen. 

Doch sind die vertraglich festgelegten Fixkosten über die Fläche sehr hoch. Über den Verbrauch kann im Grunde nichts eingespart werden. Laut Badische Zeitung (Onlineausgabe vom 11.03.2016) argumentiert die fürs Energiekonzept verantwortliche Tochterfirma von Badenova, Wärmeplus, anders: Wenn der Endpreis stimme, sei doch alles in Ordnung.

Doch der Endpreis stimmt eben nicht. Und dies nicht nur nach Ansicht der Baugruppen. Denn das Landesumweltministerium bestätigte nach einer kleinen Anfrage im baden-württembergischen Landtag längst diesen hohen Wärmepreis, und riet den Bürgern im Stile einer vorsorglichen „Vorratsempfehlung“ den Gang zum Landeskartellamt anzutreten. Was an sich schon viele Fragen hinsichtlich der sinnstiftenden Wirtschaftlichkeit des als „innovativ“ beworbenen kommunalen Forschungsprojekts aufwirft. Schließlich kommt man seitens der bauwilligen Bürger mit einem dezentralen, ebenso ökologisch gestalteten Alternativkonzept auf einen Wärmepreis von maximal 15 Cent/kWh. Berücksichtigt man in einer vorsichtigen Abschätzung noch die Vorteile für den selbstgenutzten Strom, kostet die Wärme gerade mal zwischen 6 und 10 Cent/kWh. Und man müsste sich dann auch nicht als alternativlose Bewohner für viele Jahre im monopolistischen Fangnetz der Fernwärme festhalten lassen. Erst kürzlich hatten die Verbraucherzentrale Bundesverband und der Deutsche Mieterbund auf einer Pressekonferenz in Berlin die verbraucherunfreundlichen Monopolstrukturen im Fernwärmesektor mit langen Vertragslaufzeiten scharf kritisiert und einen liberalisierten Wärmemarkt ohne Anschluss- und Benutzungszwänge gefordert.

 

Nach wie vor lauten deshalb die Forderungen der Bürger gegenüber der Stadt und Badenova/Wärmeplus: 

• ein neues, stimmiges Energiekonzept mit deutlich reduzierten Wärmekosten auf Marktniveau
• die Möglichkeit der konstruktiven Mitarbeit am Energiekonzept
• den Wegfall des Anschluss- und Benutzungszwangs
• die Ermöglichung einer günstigeren Bio-Erdgaslösung mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) mindestens für die Zeit nach dem Wärmeliefervertrag.

Jetzt sollte ein unabhängiger Gutachter Licht ins Dunkel bringen. Doch die sich für die Bürger regelrecht aufdrängenden Fragen nach z. B. einer Vollkostenrechnung für den Wärmepreis, einem Vergleich mit Alternativen oder anderen Stadtteilen oder auch nur, ob die politischen Beschlüsse überhaupt umgesetzt wurden, sind darin fast völlig ignoriert (Liste s. Freie Wärme-Pressemeldungen). 

In der Zwischenzeit wurde im Kreis der Bauherren bekannt, dass die Abgabe des Gutachtens bei der Stadt bereits erfolgte, und dass die Stadtverwaltung mit den Ergebnissen unzufrieden ist. Deshalb wird das Gutachten offenbar unter Verschluss gehalten und vom Gutachter werden anscheinend erhebliche „Nachbesserungen“ gefordert. Zum Beispiel sollen Vollkostenanteile, die für die Bewohner zur Wärmebereitstellung anfallen, explizit ignoriert werden. Aus den Informationen geht weiterhin hervor, dass der Gutachter das Gesamtsystem und den Preis als sehr kritisch bewertet hat und Alternativen aufzeigte – von welchen die Stadt aber nichts wissen will.

Zu guter Letzt überrascht es nicht, dass man den Baugruppen die Mitarbeit in der Arbeitsgruppe Gutleutmatten verwehrt. „Es könnte ja durch die Bürgerbeteiligung zu allzu nützlichen Erkenntnissen für beide Seiten kommen“, kommentiert Dr. Achim Kimmerle diese Entscheidung.

NEU: Der Fall Gutleutmatten in der SWR Landesschau aktuell vom 29.03.16

Für weitere Informationen:

Website der Baugruppen
http://www.freiburg-gutleutmatten.de
Twitter: @freiewaerme #gutleutmatten

Das Freiburger Öko-Baugebiet Gutleutmatten im energiefernsehen:

Strittige Fernwärme im Freiburger Öko-Baugebiet Gutleutmatten – zum Bericht
Baugruppen für mehr Verbraucherfreundlichkeit – zum Bericht
Kritik vom Fachhandwerk mangels Alternativen – zum Bericht
Der transparente Energieversorger – zum Bericht

04. Neue Aktionsbündnisse in Thüringen und Sachsen-Anhalt gegründet

Aktionsbündnis Thüringen
Aktionsbündnis Thüringen

Zwei neue Aktionsbündnisse in Thüringen und in Sachsen-Anhalt haben kürzlich ihre Arbeit als landesspezifische Plattformen zur Information von Politik und Bevölkerung rund um die Problemfelder zentraler Wärmenetze begonnen. Wichtigste Anliegen sind der gegenseitige Austausch, sowie Gespräche mit der Landesregierung und Kommunalpolitikern. Aber auch die breite Öffentlichkeit soll über die Konsequenzen von Anschluss- und Benutzungszwängen bei Nah- und Fernwärme und zu Verbrennungsverboten für bestimmte Energieträger informiert werden.

Aktionsbündnis Sachsen-Anhalt
Aktionsbündnis Sachsen-Anhalt

„Wärmeversorgung ohne staatliche Zwangseingriffe“ – dies ist das Motto der von Unternehmen, Verbänden und anderen Organisationen in Erfurt bzw. Magdeburg gegründeten „Aktionsbündnisse für unabhängiges Heizen“. Die Aktionsbündnisse sprechen sich keineswegs generell gegen Wärmenetze aus, sondern gegen Fernwärme-Anschluss- und -Benutzungszwänge bzw. Verbrennungsverbote, denen die ökologische und ökonomische Legitimation fehlt und die wettbewerbseinschränkend wirken. Ende Januar waren bundesweit 1.122 Eingriffe von Kommunen in den Wärmemarkt dokumentiert. Nach Untersuchungen des Verbandes für Energiehandel Südwest-Mitte entfallen davon 96 Eingriffe auf Thüringen, wobei noch von einer größeren Anzahl bisher unbekannter Fälle auszugehen ist.

Die Aktionsbündnisse fordern deshalb die Respektierung der gesetzlichen Rechte privater und institutioneller Investoren, sowie Energieträger und technologische Lösungen für die Verbesserung der Effizienz und den Einsatz von erneuerbaren Energien frei wählen zu können.

Die Allianz Freie Wärme bewertet den Start der Aufklärungs- und Informationsarbeit jetzt auch in diesen beiden Bundesländern als sehr erfreulich und dringend notwendig. „Unsere Info- und Servicematerialien stehen auch den Mitstreitern aus Thüringen und Sachsen-Anhalt für die regionale Arbeit natürlich sehr gerne zur Verfügung“, unterstreicht Johannes Kaindlstorfer, Sprecher der Allianz Freie Wärme. Ähnliche Bündnisse wurden bereits in Sachsen und für Baden-Württemberg gegründet. Mit dem Fachverband SHK Nordrhein-Westfalen gibt es bereits seit 2013 immer wieder gemeinsame „Freie Wärme“-Aktionen.

05. SHK Essen erneut gefragter Branchentreffpunkt – Freie Wärme erstmals vor Ort

SHK Planungsforum
SHK Planungsforum
Freie Wärme-Infostand beim BDH
Freie Wärme-Infostand beim BDH
SHK Essen
SHK Essen
SHK Essen
SHK Essen

Mit 556 Ausstellern aus erstmals 18 Nationen und rund 48.500 Besuchern stellte die SHK ESSEN ihre Position als wichtigster Branchentreff im Nordwesten wieder eindrucksvoll unter Beweis. Vom 9. bis 12. März standen auf der Fachmesse für Sanitär, Heizung, Klima und erneuerbare Energien viele Neuheiten, intensiver fachlicher Austausch und erfolgreiche Gespräche im Vordergrund. Die Aussteller hoben im Jubiläumsjahr vor allem die Qualität und die hohe Entscheidungskompetenz der Besucher hervor. 90 Prozent der Unternehmen waren mit ihrem geschäftlichen Erfolg zufrieden; mehr als jedes dritte erzielte direkt auf der Messe Geschäftsabschlüsse.

Erstmals war auch die Allianz Freie Wärme in Halle 2 auf dem Stand des BDH Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie e. V. in Essen vertreten. Sowohl Messebesucher, Fachmedien und Aussteller nutzten die Gelegenheit, sich über die Info- und Serviceplattform zu informieren. Ein Innungsmeister aus Siegen schilderte beispielsweise einen aktuellen Fall, auf den er nur rein zufällig stieß. In der Universitätsstadt ist ein neues, großes Nahwärmenetz geplant. Jetzt will man sich erst einmal von den Initiatoren das Projekt schildern lassen. „Es ist sehr ärgerlich, dass wir in solche Planungsprozesse nicht einbezogen werden, bei denen die Verbraucher durch die monopolistischen Strukturen ihre energetische Unabhängigkeit auf Jahre weg verlieren und ohne technologieoffene Ausschreibungen und Vergleiche die Wirtschaftlichkeit nicht automatisch gegeben ist“, so der Handwerksmeister. Dies und weitere Auswirkungen von Nah- und Fernwärme auf Endverbraucher und das Fachhandwerk waren auch die Themen des Vortrags von Jürgen Bähr, Allianz Freie Wärme, im Planungsforum (Vortrag SHK Essen). „Das A & O ist das frühe Erkennen von Kommunalen Eingriffen, um im Netzwerk mit Marktpartnern vor Ort schnell und gezielt aktiv werden zu können“, so der Kommunikationsspezialist. Wie das geht, kann man im kostenfreien Info- und Servicepaket des Freie Wärme-Radar praxisnah erklärt nachlesen.

„Die SHK ESSEN 2016 zeigt: Die Fachmesse ist ein fester Termin in der Branche. Unser Dank geht an die Aussteller für ihr Engagement, denn ihre Präsentation war einmal mehr sehr hochkarätig. Gemeinsam haben wir mit der SHK ESSEN eine Plattform geschaffen, die die Praktiker begeistert“, so Oliver P. Kuhrt, Geschäftsführer der Messe Essen. Hans-Peter Sproten, Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes SHK NRW, dem ideellen Träger der SHK ESSEN: „Das Handwerk zieht eine überaus positive Bilanz für die Jubiläumsausgabe dieser Messe. Insbesondere die sehr hohe Besucherfrequenz am Mittwoch und Donnerstag gibt Anlass zur Freude. Die Qualität der Sanitärstände, aber auch die Präsentationen der neuen Technologien, wie beispielsweise der Brennstoffzellentechnologie, trugen dazu bei, Impulse für die Sanitär-Heizung-Klima-Branche zu setzen.“

Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer, Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie e. V.: „Unseren Glückwunsch zum 50-jährigen Jubiläum! Die Messe Essen ist der optimale Standort für diese Leistungsschau der Branche. Wir betrachten die SHK ESSEN als erneuten Erfolg für die Heizungshersteller, die vollständig hier vertreten waren. Die Resonanz war hervorragend, die Besucher zeichneten sich durch ihre hohe Qualität aus. Bei der Technologie geht der Trend klar hin zu Systemen, die Effizienz und erneuerbare Energien kombinieren. Highlights auf der Messe waren digitale Heizsysteme und hybride Anlagen plus der Top-Runner Brennstoffzelle. Auf großes Interesse stieß auch die BDH-Sonderschau rund um moderne Heizungstechnologien.“

06. Ofen-Ampel für Einzelraumfeuerungsanlagen

Ofen-Ampel

Der HKI-Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V. hat in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks – Zentralinnungsverband (ZIV) – eine Ampel als Hilfe zur bereits erfolgten Emissionseinstufung von Einzelraumfeuerstätten für den Verbraucher entwickelt.

Die Aufklärung und Deklaration vor Ort geschieht durch das Schornsteinfegerhandwerk. Die entworfene Ampel ist eine verbraucherfreundliche Hilfe zur bereits durch den Schornsteinfeger erfolgten Emissionseinstufung.


„Zielsetzung ist“, so der HKI-Geschäftsführer Frank Kienle, „dass die Schornsteinfeger im Rahmen ihrer Feuerstättenschau noch einmal auf die Emissionseinstufung von Einzelraumfeuerstätten hinweisen und die Verbraucher verstärkt in Richtung neue, emissionsarme Geräte beraten.“

Mit dieser Aktion engagieren sich ZIV und HKI mit Unterstützung des Bundesamtes für Wirtschaft und Energie (BMWi) für eine emissionsarme Verbrennung von Holz, Holzpellets und Braunkohlebriketts in Einzelraumfeuerstätten. Leider machen neue, emissionsarme Einzelraumfeuerungsanlagen insgesamt noch weniger als ein Viertel des gesamten Gerätebestandes innerhalb der Bundesrepublik Deutschland aus. Deswegen ist die Ofenampel ein zusätzliches Instrument zur Unterstützung der Klimaziele der Bundesregierung.

07. Sehenswert im YouTube-Kanal der Allianz Freie Wärme

Freie Wärme Mediathek
YouTube

Über den YouTube-Kanal der Allianz Freie Wärme gelangen Sie zu den Filmbeiträgen unseres Medienpartners energiefernsehen. Wir zeigen Ihnen in den Berichten Fallbeispiele zu Nah- und Fernwärme, aber auch zu individuellen Heizungssystemen, sowie deren Vorteilen.

08. Aktuelle Verbote

Verbrennungsverbote

Zur Zeit gibt es in deutschen Städten und Kommunen über 1.200 Verbrennungsverbote und Anschlusszwänge. Wenn Sie sich gegen Verbrennungsverbote, Anschluss- sowie Benutzungszwänge rechtzeitig wehren möchten, so finden Sie hier im Internet entsprechende Tipps und Hinweise worauf Sie zum Beispiel ganz besonders achten müssen.

Fallen Ihnen Planungsvorhaben zu Verbrennungsverboten und Anschlusszwängen auf, dann schreiben Sie uns gerne unter Nutzung des Meldeformulars im Freie Wärme-Radar. Die Anmeldung ist ganz einfach. Wir nehmen dann mit Ihnen Kontakt auf.

09. Termine

Termine

ifh INTHERM
Sanitär, Heizung, Klima und Erneuerbare Energien
05. bis 08. April 2016, Nürnberg
www.ifh-intherm.de

Berliner Energietage
Die Energietage bieten einen Überblick über die aktuellen politischen, wirtschaftlichen und technischen Entwicklungen.
11.-13. April 2016, Berlin
U. a. das BDH-Symposium „Technologie- und Energiemix im Wärmemarkt – Status und Zukunft“ am 13. April 2016, 09.30 bis 12.30 Uhr. Zum Programm...
www.energietage.de

GET Nord
Fachmesse Elektro, Sanitär, Heizung, Klima
17. bis 19. November 2016, Hamburg
www.get-nord.de