Freie Wärme Aktiv

Freie Wärme Newsletter
Ausgabe: März 2015

Die Themen im Überblick:

01. Weltleitmesse ISH: Individuelle High-Tech-Lösungen für die Wärmewende

Quelle - Messe Frankfurt Exhibition GmbH / Pietro Sutera
Bundesbauministerin Barbara Hendricks
Quelle - Messe Frankfurt Exhibition GmbH / Jens Liebchen
Technologie- und Energie-Forum des BDH
Quelle - Messe Frankfurt Exhibition GmbH / Jens Liebchen
Messestand des ZVSHK
Quelle - Messe Frankfurt Exhibition GmbH / Jens Liebchen
Ofenforum

Eintrag 1: Bereits in über 1.000 deutschen Städten und Gemeinden ist die freie Wahl der Wärmeerzeugung für Bauherren und Hausbesitzer extrem eingeschränkt worden beziehungsweise nicht mehr möglich. Tendenz steigend. Von den Kommunen wurden vornehmlich in Neubaugebieten aber auch bei Modernisierungsprojekten so genannte „Verbrennungsverbote“ für Heizungsanlagen verhängt und entsprechende „Anschlusszwänge“ an Nah- und Fernwärmenetze ausgesprochen. Konkret heißt dies für Bauherren, Hausbesitzer und Bewohner, dass sie die eigene Heizungstechnik und die Energieträger (Öl, Gas, Strom, Holzpellets, Sonnenenergie) nicht mehr wählen dürfen, sondern in den meisten Fällen an langfristige Lieferverträge mit den Energieversorgern gebunden sind.

„Wir brauchen technologieoffene Lösungen mit der Balance zwischen Energieeffizienz und dem Einsatz erneuerbarer Energien, die wir immer wieder neu bestimmen müssen“, beschreibt Bundesbauministerin Barbara Hendricks den Weg hin zu weitestgehend klimaneutralen Gebäuden bei ihrer Eröffnungsrede der ISH 2015 am 10. März in Frankfurt. Bis zum Jahr 2050 soll dafür der Primärenergieverbrauch um 80 Prozent gegenüber 2008 gesenkt werden. Energieeffizienz ist als zweite Säule der Energiewende gesetzt. Welche neuen Lösungen und Umsetzungsmöglichkeiten es u.a. im Bereich der Heizungs-, Ofen- und Abgastechnik gibt, das präsentierten insgesamt rund 2.465 Hersteller den 198.000 Besuchern aus dem In- und Ausland. 

Einer der Schwerpunkte der ISH Energy liegt auf hybriden Systemen, die fossile Energieträger besonders effizient nutzen und dabei Erneuerbare Energien wie beispielsweise Holz und Solarthermie einkoppeln. Neben bereits etablierten Technologien auf Basis von Öl, Gas, Strom und erneuerbaren Technologien präsentierte die Heizungsindustrie auch neue Techniken wie z. B. die Gas-Wärmepumpe und die Kraft-Wärme-Kopplung auf Basis der Brennstoffzellentechnologie. Weitere Trends: IT-Lösungen wie zum Beispiel Apps zur Steuerung des Heizungssystems, sowie die Integration der Lüftungstechnik in das energetische Gebäudekonzept.

Was die Forcierung energetischer Gebäudesanierungen betrifft, setzt die Branche weiterhin auf ihre Innovationskraft und Beratungskompetenz für individuelle, gebäudeoptimierte Lösungen. Neben attraktiven Neuerungen im Marktanreizprogramm (MAP) verspricht man sich insbesondere durch das Labeling von Bestandsanlagen signifikante Impulse für Heizungsmodernisierungen. Während neue Heizungsanlagen ab 26. September 2015 mit einem Energielabel und entsprechenden Dokumentationsunterlagen zu versehen sind, sollen in naher Zukunft auch die bestehenden Heizungsanlagen energetisch gekennzeichnet werden.

Weitere interessante Informationen, Filmbeiträge und Links:

Unser Medienpartner energiefernsehen war vor Ort auf der ISH und hat rund um die Heizungs-, Ofen- und Abgastechnik aktuelle Trends eingefangen.
Hier geht es zur Playlist mit den TV-Beiträgen.

Der Bundesverband der deutschen Heizungsindustrie (BDH) informierte im Rahmen seines Technologie- und Energie-Forums über alle am Markt befindlichen Technologien und Trends. Hier geht es zu den Informationen, Vorträgen und Materialien des BDH. Die täglichen Sendungen des SHK-TV von der Messe finden Sie hier.

„Wir können Zukunft: das SHK-Handwerk“, so lautete das Motto des Zentralverband Sanitär, Heizung, Klima (ZVSHK) auf der ISH. Das Studio SHK berichtete vier Mal täglich mit Filmbeiträgen aus der Praxis, Expertengesprächen, Interviews und Produktvorführungen, aber auch über Sonderschauen sowie innovationsfördernde Wettbewerbe.
Hier geht es zu den Beiträgen des Studio SHK.

Im Ofenforum boten die Arbeitsgemeinschaft der deutschen Kachelofenwirtschaft e.V. (AdK), der Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V. (HKI) und der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) einen vielfältigen Mix aus Informationen und Wissensaustausch zu aktuellen Themen. Das Vortragsprogramm in Halle 9 umfasste u. a. Beiträge zu neuesten Heiztechnologien, erneuerbaren Energien, Energieeffizienz, kommunalen Eingriffen und zu Möglichkeiten der Emissionsminderung.
Die einzelnen Vorträge finden Sie hier.

02. Fördermittel: Aufstockung des Marktanreizprogramms (MAP)

BDH-Pressekonferenz

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat die Novelle der Richtlinien zur Förderung von Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt (Marktanreizprogramm, MAP) vorgelegt. Thorsten Herdan, Abteilungsleiter für Energiepolitik, Wärme und Effizienz im Bundeswirtschaftsministerium (BMWi), stellte im Rahmen einer Pressekonferenz des BDH auf der ISH deutliche Verbesserungen für Investoren in Aussicht. Demnach soll es bei einigen Fördertatbeständen für Technologien, die Erneuerbare Energien nutzen, zu einer anlassbezogenen Erhöhung der Förderbeträge kommen, einhergehend mit einer stärkeren Staffelung der Förderung. Ebenso wurden die Fördervoraussetzungen für verschiedene Technologiebereiche optimiert. Entsprechende Richtlinien wurden an die aktuellen Rahmenbedingungen und an den derzeitigen Stand der Technik angepasst.

Mit einem Volumen von über 300 Mio. Euro pro Jahr ist das Marktanreizprogramm das zentrale Instrument zum Ausbau erneuerbarer Energien im Wärmemarkt. Das MAP fördert private, gewerbliche und kommunale Investitionen in Heizungsanlagen oder größere Heizwerke, die erneuerbare Energien nutzen und in Wärmenetze, die erneuerbar erzeugte Wärme verteilen. Die Förderung unterstützt dabei primär die Errichtung von Anlagen im Gebäudebestand. Im Neubau ist eine Förderung nur bei bestimmten innovativen Anlagentypen möglich.

Der Bundesverband der deutschen Heizungsindustrie (BDH) begrüßt die konsequente Entscheidung des Bundeswirtschaftsministeriums, der rückläufigen Marktentwicklung bei den Erneuerbaren Energien im Wärmemarkt entgegen zu wirken. „Die deutsche Heizungsindustrie bietet die technischen Lösungen für die internationale Wärmewende und damit auch für die deutsche Energiewende. Wir brauchen eine verlässliche und attraktive Förderpolitik, um die Potenziale im Wärmemarkt zu heben und vorhandenes privates Kapital zu mobilisieren“, so Manfred Greis, Präsident des BDH.

„Eine solide, kontinuierliche MAP-Förderung ist ein wichtiger, belebender Faktor für die Heizungsmodernisierung und damit Wärmewende in Deutschlands Gebäuden“, bewertet Andreas Müller, stellvertretender Hauptgeschäftsführer beim Zentralverband Sanitär, Heizung, Klima (ZVSHK), die Weiterführung und den Ausbau des technologiefördernden Marktanreizprogramms (MAP).

Vergleichsweise kritisch sehen der ZVSHK und die Allianz Freie Wärme allerdings die Förderung von Wärmenetzen im Rahmen des MAP, vor allem weil diese monopolistisch geprägten Systeme in Neubau- und Sanierungsgebieten in der weit überwiegenden Zahl ineffizient und unwirtschaftlich sind.

Konkrete Informationen zu den Förderbeträgen bietet die aktuelle BDH-Broschüre:
„Effiziente Heizsysteme mit Geld vom Staat“

Zur nichtamtlichen Lesefassung der MAP-Novelle geht es hier
Die Förderübersicht aller Fördersegmente finden Sie hier

03. Freie Wärme-Radar: Hilfe bei Verbrennungsverboten, Anschluss- und Benutzungszwängen

Fernwärme-Leitungen
Info- und Servicepaket FW Radar
Freie Wärme - sich wehren

Im Umfeld von Nah- und Fernwärmenetzen kommt es immer wieder zu Verbrennungsverboten, Anschluss- und Benutzungszwängen. Normale Heizungsanlagen und Öfen sind dann nicht mehr erlaubt. Was können Sie dagegen tun? Konkrete Tipps liefert das „Info- und Servicepaket“ der Allianz Freie Wärme. Es kann nach Anmeldung im Freie Wärme-Radar als Modul kostenfrei genutzt werden.

Bürger, die mit solchen kommunalen Eingriffen in Bebauungsplänen, Brennstoffverordnungen, Satzungen oder Grundstückskaufverträgen konfrontiert werden, schließen sich idealerweise zeitnah mit betroffenen Nachbarn zu einer Interessengemeinschaft oder Bürgerinitiative zusammen. Im Info- und Servicepaket können die richtigen Argumente für die Netzwerk-/Pressearbeit sowie eine Aktions-Website nachgeschlagen werden. Unter den acht Service-Dokumenten befinden sich unter anderem eine Infobroschüre zur Allianz Freie Wärme, ein Basis-Argumentationsleitfaden mit Informationen zu Nah- und Fernwärmenetzen sowie zu modernen individuellen Heizungssystemen. Des weiteren ein kleines ABC der Pressearbeit und eine Beispiel-Pressemitteilung, die von den Radar-Nutzern heruntergeladen werden können.

Wer also ein Netzwerk gegen Nah- und Fernwärme und pro individueller Heizungstechnik aufbauen möchte, erhält mit dem Info- und Servicepaket konkrete Tipps zur Teamzusammenstellung, Themengenerierung, Pressearbeit bis hin zur Websiteerstellung.

Nutzen Sie das kostenlose Freie Wärme-Radar.

Hier geht es zur Anmeldung.

Energiefernsehen.de hat das Freie Wärme-Radar getestet. In einem kurzen TV-Beitrag wird gezeigt, wie man sich anmeldet und fortlaufend Zugriff auf die Informationen und Services der Allianz Freie Wärme hat.

04. Neu in der Freie Wärme-Mediathek

Freie Wärme Mediathek
ISH

Über die Freie Wärme-Mediathek geht es zu den aktuellen Filmbeiträgen unseres Medienpartners energiefernsehen. Für die März-Sendung war das Team auf der Weltleitmesse ISH in Frankfurt am Main.

energiefernsehen war vor Ort auf der ISH und hat rund um die Heizungs-, Ofen- und Abgastechnik Stimmen und aktuelle Trends eingefangen. Darunter Statements und Berichte der nachfolgenden Aussteller/Institutionen:

- Bundesverband der deutschen Heizungsindustrie (BDH)
- Allianz Freie Wärme
- Zentralverband Sanitär, Heizung, Klima (ZVSHK)
- Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO)
- Olsberg GmbH
- Schiedel GmbH & Co. KG
- Lohberger Heiz + Kochgeräte Technologie GmbH
- ÖkoFEN Heiztechnik GmbH
- Schräder Abgastechnologie
- eka Edelstahlkamine GmbH

05. Aktuelle Verbote

Verbrennungsverbote

Zur Zeit gibt es in deutschen Städten und Kommunen über 1.000 Verbrennungsverbote und Anschlusszwänge. Beachten Sie hierzu auch die entsprechenden Karten auf unserer Website (Verbrennungsverbote, Anschlusszwänge).

Wenn Sie sich rechtzeitig gegen Verbrennungsverbote, Anschluss- sowie Benutzungszwänge wehren möchten, so finden Sie hier im Internet entsprechende Tipps und Hinweise worauf Sie zum Beispiel ganz besonders achten müssen.

Fallen Ihnen Planungsvorhaben zu Verbrennungsverboten und Anschlusszwängen auf, dann schreiben Sie uns gerne unter Nutzung des Meldeformulars im Freie Wärme-Radar. Die Anmeldung ist ganz einfach. Wir nehmen dann mit Ihnen Kontakt auf.