Freie Wärme Aktiv

Freie Wärme Newsletter
Ausgabe: Juni 2015

Die Themen im Überblick:

01. Heizungsindustrie unterstützt Allianz Freie Wärme

BDH
Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie
BDH-Hauptgeschäftsführer Andreas Lücke

Eintrag 1: Bereits in über 1.000 deutschen Städten und Gemeinden ist die freie Wahl der Wärmeerzeugung für Bauherren und Hausbesitzer extrem eingeschränkt worden beziehungsweise nicht mehr möglich. Tendenz steigend. Von den Kommunen wurden vornehmlich in Neubaugebieten aber auch bei Modernisierungsprojekten so genannte „Verbrennungsverbote“ für Heizungsanlagen verhängt und entsprechende „Anschlusszwänge“ an Nah- und Fernwärmenetze ausgesprochen. Konkret heißt dies für Bauherren, Hausbesitzer und Bewohner, dass sie die eigene Heizungstechnik und die Energieträger (Öl, Gas, Strom, Holzpellets, Sonnenenergie) nicht mehr wählen dürfen, sondern in den meisten Fällen an langfristige Lieferverträge mit den Energieversorgern gebunden sind.

Ab Juli 2015 verstärkt die deutsche Heizungsindustrie ihr Engagement in der Freien Wärme. Die Unternehmen Vaillant, Viessmann, Bosch Thermotechnik, Wolf, Brötje und Weishaupt werden dann die Info- und Serviceplattform www.freie-waerme.de unterstützen. Die Mitglieder im Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) sehen es als gegeben an, dass bei der kommunalen Wärmeversorgung vielerorts nicht mehr technologieoffene und marktwirtschaftlich geprägte Entscheidungsprozesse stattfinden.

BDH-Hauptgeschäftsführer Andreas Lücke kommentiert das Engagement wie folgt: „Im dezentralen Wärmemarkt mit modernen Heizungssystemen liegt der Schlüssel für eine erfolgreiche Energiewende. Nah- und Fernwärme sind aufgrund energetischer Gebäudestandards immer seltener ökonomisch sinnvoll und die von Kommunen umgesetzten Anschluss- und Benutzungszwänge sowie Verbrennungsverbote zementieren den Modernisierungsstau. Zudem werden energiepolitische Ziele konterkariert, der marktwirtschaftlich geprägte Wettbewerb auf Basis des Prinzips der Technologieoffenheit ausgehebelt und technische Innovationen blockiert.“

Nach Informationen der Allianz Freie Wärme liegen bundesweit derzeit mehr als 1.200 Fälle mit kommunalen Eingriffen vor. Mit den beispielsweise in Bebauungsplänen, Brennstoffverordnungen oder Satzungen festgeschriebenen Verbrennungsverboten, Anschluss- und Benutzungszwängen sollen die Wärmenetze weiter forciert und profitabel gehalten werden. Die Allianz Freie Wärme setzt sich zum Beispiel mit Informationen und Services im kostenfreien Freie Wärme-Radar unter www.freie-waerme.de für moderne, individuelle Heizsysteme und das Recht der Verbraucher ein, sich unabhängig und frei für das optimale Heizsystem zu entscheiden. Hierzu gehören hocheffiziente Öl- und Gasheizungen ebenso wie Holz- und Pellet-Systeme, Wärmepumpen, KWK-Systeme, Kamin- und Kachelöfen sowie Solarwärmeanlagen. Damit ist Freie Wärme das Gegenteil von zentralistischen Nah- und Fernwärmesystemen, die durch Politik und Industrie unter anderem über Anschlusszwänge und Verbrennungsverbote forciert werden und den Verbrauchern die Wahl der Wärmequelle nehmen.

02. Aktionsbündnis Baden-Württemberg für individuelles Heizen gegründet

Aktionbündnis Baden-Württemberg
Aktionbündnis Baden-Württemberg

„Keine Monopole in der Wärmeversorgung“ lautet das erklärte Ziel des neuen „Aktionsbündnis Baden-Württemberg für individuelles Heizen“, das im Mai in Stuttgart von fünf im Wärmesektor aktiven Verbänden gegründet wurde. In Baden-Württemberg wird der Ausbau der Nah- und Fernwärme forciert. Dabei bestehen vielfach im Rahmen von kommunalen Bebauungsplänen sogenannte Anschluss- und Benutzungszwänge an die vorhandenen Wärmenetze (Nah- und Fernwärme), oft in Verbindung mit einem Verbrennungsverbot für feste Brennstoffe. Dies führt zu einer Monopolisierung in der Wärmeversorgung, denn unabhängig von der Wirtschaftlichkeit der Maßnahme muss die Wärmeversorgung der betroffenen Gebäude (Heizung und Warmwasser) über das örtliche Nah- oder Fernwärmenetz erfolgen.

Die Gebühren für die Wärmeversorgung werden vom Betreiber des Netzes festgelegt. Auf die Gebührenhöhe haben die Nutzer keinen Einfluss und sind damit vom Netzbetreiber abhängig.

Das Aktionsbündnis spricht sich deshalb gegen Anschluss- und Benutzungszwänge aus, ist dabei aber nicht generell gegen Wärmenetze. Joachim Butz, Vorsitzender des Fachverbandes Sanitär-Heizung-Klima Baden-Württemberg, weist für das Aktionsbündnis darauf hin: „Baden-Württemberg ist unter den Bundesländern Spitzenreiter bei kommunalen Eingriffen in den Heizungsmarkt. Von den aktuell bundesweit über 1.200 dokumentierten kommunalen Eingriffen in den Wärmemarkt sind rund ein Drittel im Südwesten zu finden, wobei ich in der Praxis von einer noch größeren Anzahl ausgehe.“

Das Aktionsbündnis bietet für die Teilnehmer eine Plattform zur gegenseitigen Information und Abstimmung. Ziel ist, dass sich Eigentümer eigenständig für die aus ihrer Sicht bevorzugte, ökologisch und wirtschaftlich optimale Lösung entscheiden können. Diese individuelle Heizung muss nicht nur auf die Gegebenheiten des Gebäudes, sondern auch auf die Bedürfnisse der Bewohner abgestimmt werden können. 

Ein wichtiges Anliegen sind darüber hinaus Gespräche und Kontakte mit der Landesregierung sowie mit dem Städte- und Gemeindetag. Weiterhin ist ein Konzept für Informationsveranstaltungen in den Gemeinden geplant. Dabei soll die Öffentlichkeit über die Konsequenzen eines Anschluss- und Benutzungszwangs an ein Wärmenetz informiert werden. Eine Kooperation mit der Allianz Freie Wärme wird angestrebt.

Gründungsmitglieder des „Aktionsbündnis Baden-Württemberg für individuelles Heizen“ sind:

03. Neue Fördermittel für individuelle Heizungssysteme

BDH-Fördermittel-Leitfaden

Hausbesitzer und Gewerbetreibende, die mit ihrer Heizungstechnik unabhängig bleiben wollen, können wieder auf attraktive Fördermittel zurückgreifen. Seit April sind im „Marktanreizprogramm“ (MAP) verbesserte Förderbedingungen gültig.

So wird beispielsweise eine thermische Solaranlage mit zwölf Quadratmeter Kollektorfläche, die Energie für Heizung und Warmwasser liefert, im Rahmen des MAP mit mindestens 2.000 Euro gefördert. Wer seinen alten Kessel beispielsweise durch ein neues Öl- oder Gas-Brennwertgerät ersetzt, erhält einen Bonus von 500 Euro. Für Pelletkessel wird die Förderung von derzeit 2.400 Euro auf 3.000 Euro angehoben. Bei einem Pelletkessel mit Brennwertnutzung sind es mindestens 4.500 Euro. Den Einbau eines neuen Holzpelletkessels mit Pufferspeicher unterstützt der Staat mit mindestens 3.500 Euro, bei Brennwerttechnik sind es mindestens 5.250 Euro. Bei der Förderung der Wärmepumpe kommt es auf die verwendete Technik an. Für eine Erdwärmepumpe gibt es mindestens 4.000 Euro Fördermittel. Der Einbau einer Luft-Wärmepumpe wird mit mindestens 1.300 Euro bezuschusst.

Kredite und Zuschüsse der KfW

Parallel dazu werden Einzelmaßnahmen zur Erneuerung der alten Öl- oder Gasheizung durch die KfW gefördert. Für die Förderung in den KfW-Programmen 152 für zinsgünstige Kredite und 430 für Zuschüsse muss die neue Heizung allerdings entsprechende technische Anforderungen an die Energieeffizienz des Systems erfüllen: Gefördert wird der Einsatz von Brennwerttechnik mit hohem Wirkungsgrad für Öl- und Gasheizungen. Umwälzpumpen müssen Hocheffizienzpumpen der Effizienzklasse A sein. Dafür notwendige Umbaumaßnahmen am Verteilnetz oder Heizkörpern sind ebenfalls förderfähig. Ein hydraulischer Abgleich für die ausgeglichene Wärmeverteilung muss durchgeführt werden. Stimmen die technischen Voraussetzungen, können Hausbesitzer mit einem Zuschuss von 10 Prozent der Kosten, maximal 5.000 Euro pro Wohneinheit, rechnen. Wichtig: Die KfW-Förderung ist immer vorher zu beantragen und es muss ein Sachverständiger eingebunden werden, der auf der Liste der Energieeffizienz-Experten des Bundes steht.

Konkrete Informationen zu den Förderprogrammen: 

BDH-Fördermittel-Leitfaden „Effiziente Heizsysteme mit Geld vom Staat“

Aktuelle Informationen und Zahlen des BAFA zur Förderung von Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien erhalten Sie auf der BAFA-Website und auf Twitter (offener Zugang)

04. Fernwärmesatzung in Ilmenau kurzfristig geändert

Fernwärmeleitungen in Illmenau
Fernwärmeleitungen in Illmenau

Äußerst kurzfristig wurde in der Stadt Ilmenau die Ausweitung der Fernwärmesatzung auf zwei Gewerbegebiete beschlossen. Die Vorgehensweise wird in einer Pressemitteilung der IHK Südthüringen scharf kritisiert. Nach Meinung der IHK und der betroffenen Unternehmen bringt der Wegfall der ansonsten üblichen freien Wahl der Wärmetechnologie erhebliche Standortnachteile mit sich.

Wie auch das energiefernsehen in der Juni-Sendung berichtet, führt der zwangsweise Anschluss an die Fernwärme aufgrund der insbesondere in Ilmenau hohen Fernwärmepreise – diese liegen ca. 20 Prozent über dem Bundesdurchschnitt – zwangsläufig zu höheren Kosten. Einige Unternehmen gehen von mindestens doppelt so hohen Kosten aus, als wenn sie zum Beispiel mit Erdgas heizen würden.

Die von der IHK Südthüringen in den betroffenen Gebieten befragten Unternehmen haben sich deshalb in einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen, um sich gegen den kommunalen Eingriff zu wehren. Wie die Thüringer Allgemeine Zeitung berichtete, prüft die Baumarktkette Globus eine Klage gegen die Erweiterung der Ilmenauer Fernwärmesatzung. Die IHK gibt ein Gutachten in Auftrag, das die Rechtmäßigkeit dieser Satzungsänderung überprüfen soll. Aus Sicht der Unternehmen bedeutet die Vorgehensweise der Stadt neben den finanziellen Mehrbelastungen auch eine Einschränkung der unternehmerischen Freiheit. Was die Information der Öffentlichkeit und den Dialog mit der Stadt Ilmenau betrifft sind weitere Schritte geplant. Mittlerweile haben die Aktivitäten der Interessengemeinschaft und die Berichterstattung u. a. im energiefernsehen dazu geführt, dass die Thematik am 11. Juni nochmals in einer Stadtratssitzung behandelt wurde.

„Das von Oberbürgermeister Gerd-Michael Seeber angeführte Argument der notwendigen Erreichung von Klimaschutzzielen in Ilmenau“, heißt es in der IHK-Pressemitteilung, „verliert insbesondere dadurch an Glaubwürdigkeit, dass die Erweiterung des Satzungsgebietes in einer Nacht- und Nebelaktion genau zu dem Zeitpunkt beschlossen wurde, als der Globus-Baumarkt ein Projekt zur Umstellung seiner Wärmeversorgung auf Erdgas auf den Weg gebracht hatte. Das Ansinnen des Globusbaumarktes, gegen die Satzungsänderung juristisch vorzugehen, ist deshalb mehr als nachvollziehbar“, sagt IHK-Abteilungsleiter Hartmuth Röser. Bereits das Zustandekommen des Beschlusses am 19. März im Ilmenauer Stadtrat wird kritisiert, da es an Öffentlichkeit mangelte. So sei das Thema in der öffentlichen Stadtratssitzung zwar behandelt, zwischenzeitlich aber auch nichtöffentlich beraten worden. Dr. Jörg Lenk, Geschäftsführer beim Verband für Energiehandel, versteht die Vorgehensweise der Stadt nicht: „Im Prinzip hätten die Stadträte im Vorfeld das Gespräch mit den Unternehmern suchen müssen. So haben wir hier wieder einen typischen Fall eines kommunalen Eingriffs mit Zwangsvorgaben, der selbstverständlich die Gemüter bewegt.“

Die IHK Südthüringen setzt sich zusammen mit den Anrainern in den Gewerbegebieten gegenüber der Stadt Ilmenau für eine Rücknahme der Änderung der Fernwärmesatzung ein, denn durch die Anschlusspflicht an das Fernwärmenetz ist eine Schlechterstellung der betroffenen Unternehmen gegenüber dem Wettbewerb zu erwarten.

Weitere Informationen in den Medien:

Juni-Sendung des energiefernsehen mit Berichten aus Ilmenau.

Ilmenauer Fernwärme erneut Thema (Thüringer Allgemeine Zeitung, 10.06.15)

IHK zweifelt an Rechtmäßigkeit der Fernwärmesatzung (Thüringer Allgemeine Zeitung, 04.06.15)

Firmenchef zur Fernwärme: Stadt sichert Einnahmen durch Hintertür (Thüringer Allgemeine Zeitung, 23.05.15)

Fernwärme-Zwangsversorgung in Ilmenau weiter in der Kritik (Thüringer Allgemeine Zeitung, 28.04.15)

Baumarkt prüft Klage gegen Fernwärmesatzung (Thüringer Allgemeine Zeitung, 24.04.15)

Fernwärmesatzung: Handwerker protestieren gegen Abnahmezwang (Thüringer Allgemeine Zeitung, 31.03.15)

Offener Brief zum Beschluss Fernwärmesatzung der Stadt Ilmenau (Thüringer Allgemeine Zeitung, 31.03.15)

05. zdf berichtet: Ärger um Fernwärme-Preissystem

Fernwärmeleitungen
Fernwärmeleitungen

Wer in Kiel auf Fernwärme setzte, hat jetzt ein Problem: Die Stadtwerke haben die Preise drastisch erhöht. Und können das anscheinend; denn für die Betroffenen gibt es keine Alternative. So zu sehen in einem zdf-Fernsehbericht von heute – in Deutschland.

Seit die Kieler Nachrichten im März 2014 von etwa 400 Vertragskündigungen wegen geplanter Neuverträge mit Preiserhöhungen berichteten, sind anscheinend immer noch keine Lösungen bzw. Veränderungen in Sicht. Dies betrifft auch Bauherren in Neubaugebieten, die mit bis zu 1.000 € höheren Wärmekosten als geplant rechnen müssen, weil sie fest an die Fernwärme gebunden sind und beispielsweise bautechnisch keine Alternativen haben. 

Insgesamt sind laut zdf-Bericht alle 71.000 Fernwärmekunden von den Preiserhöhungen betroffen und dementsprechend verärgert. In einem NDR-Beitrag beklagte sich eine Vermieterin über 49 Prozent Preissteigerung, die sie kaum an ihre Mieter – meist Witwen und Rentner – weitergeben könne.

Wie so oft entsteht die Fernwärme in Kiel als Abfallprodukt der Stromerzeugung. Die Anlagen wiederum wurden bislang über die Strompreise finanziert. Allerdings reichen die Erlöse aus der Stromerzeugung nicht mehr aus, um die bisherigen Verluste in der Fernwärmeerzeugung auch weiterhin kompensieren zu können. Nach Ansicht der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein könnte deshalb die Kieler Situation ein Vorbote auch für andere Städte sein, dass nun die Fernwärmekunden zur Erzeugung von Gewinnen herangezogen werden. Auf ihren Internetseiten ist die Verbraucherzentrale der Meinung, dass die Kündigung der Wärmeverträge nicht den rechtlichen Anforderungen an eine Kündigung genüge und gibt den Fernwärmekunden Tipps, wie man sich dagegen wehren kann.

06. Kachelofenheizung im Neubau überrascht mit System

Kachelspeicherofen im Neubau
Kachelspeicherofen im Neubau

Für Familie Watzal war die Sache von Beginn an recht klar. Ihren Wohntraum mit einem neuen Einfamilienhaus in Nußdorf bei Salzburg wollten sich die Bauherren mit einem modernen, effizienten, möglichst wartungsfreien Heizsystem inkl. Holzfeuerung erfüllen. Natürlich sollten auch die Heizkosten nachhaltig und spürbar niedrig gehalten werden.

Nach einigen Gesprächen mit dem Biofire-Planungsteam über die energetischen Ziele und Umsetzungsmöglichkeiten entschieden sich die Bauherren für eine zunächst recht außergewöhnlich anmutende Heizungslösung – bestehend aus einem vollkeramischen Biofire-Kachelspeicherofen, welcher auch Wärme in den Pufferspeicher leitet, einer elektrischen ETHERMA Fußbodenheizung und einer Wärmepumpe für das Brauchwasser. 

„Die Wahl des Heizungssystems auf Basis der Bausubstanz und der Kundenwünsche ist immer eine sehr individuelle Entscheidung. Wichtig ist, die Wünsche und Erwartungen der Kunden genau zu verstehen, um die optimale Lösung anbieten zu können, erklärt Ursula Gröbner, Vertriebsleiterin bei Biofire, die das Projekt von Beginn an begleitete. Schaut man sich die im Einsatz befindlichen Heizungskomponenten genauer an, so ist deren sich gegenseitig ergänzende Funktionsweise zwar überraschend, aber letztlich als Gesamtkonzept schlüssig. So ist die Entscheidung für ein hybrides Heizsystem, beispielsweise mit einer Scheitholzfeuerung und einer Ergänzung mit Strom, im Neubau naheliegend. Einerseits ist der Wärmebedarf aufgrund hoher energetischer Baustandards sehr niedrig, andererseits kann man die Wärme mit der elektrischen Fußbodenheizung dann hinzu schalten, wenn sie benötigt wird und zwar genau in jenem Raum, wo man sie gerade braucht. „Der Schlüssel ist die intelligente Kombination und Steuerung der einzelnen Heizungskomponenten, was im Zusammenspiel zum gewünschten Komfort und den Energieeinsparungen führt“, ist Ursula Gröbner überzeugt. Zudem ist der Hausbesitzer mit dem Kachelspeicherofen inklusive Warmwasserunterstützung größtenteils unabhängig, weil er sein Holz mit kurzen Transportwegen bei regionalen Anbietern beziehen kann.

„Der Kachelofen ist was das angenehme Wohngefühl im Wohn- und Esszimmerbereich betrifft absolut perfekt“, schwärmt Eva-May Watzal. Im Grunde genügt es, den vollkeramischen Biofire-Kachelspeicherofen einmal am Tag mit ca. 18 kg Scheitholz anzufeuern, damit er die wohlige Strahlungswärme über mindestens 12 Stunden abgeben kann. Optisch ist zu anderen Ofenmodellen mit industriell gefertigtem Eiseneinsatz kein Unterschied festzustellen. Das Keramik-Innenleben der Biofire-Modelle hat gegenüber Metall aber den Vorteil, dass die Öfen in der Praxis nur ein Minimum der erzeugten Energie durch den Schornstein verlieren. Im Ofen selbst befindet sich ein ausgeklügeltes Zugsystem, welches die heißen Rauchgase durch so genannte keramische Schamottekanäle leitet und die Wärme speichert. Das Biofire-Modell bei Familie Watzal ist für eine Heizleistung von 7,2 KW/h vorgesehen, wovon 4,5 KW/h in den Pufferspeicher des Warmwassersystems geleitet werden.

„Wichtig ist, dass immer die angegebene maximale Holzmenge auf einmal verfeuert wird“, empfiehlt Ursula Gröbner. Dies gewährleistet eine hohe Verbrennungstemperatur, sehr geringe Verbrennungsrückstände- und Emissionen und zusammen mit der Wärmespeicherung und –abgabe einen hohen Wirkungsgrad. Erfahrungsgemäß muss die Asche während der gesamten Heizperiode nur ein- bis zweimal entnommen werden.

Alle Biofire-Öfen werden in ihrer Leistung ganz individuell an den jeweiligen Wärmebedarf im Haus angepasst. Erst wenn das Holz verbrannt ist und nur noch Glut zu sehen ist, schließt sich die Luftzufuhr und das Innenleben sowie die gesamte Oberfläche des Ofens heizt sich auf. Ein Überhitzen der Räume ist nicht möglich, da der Ofen mit seiner Oberfläche und somit Leistung vorher exakt an den Wärmebedarf angepasst wurde. „Großen Wert legen wir auch auf die einfache Bedienung der Öfen. Ohne elektronische Bauteile fallen praktisch keine Wartungskosten an. Zudem erhält jeder Kunde eine Einschulung und eine Heizanleitung wie der Biofire korrekt zu beheizen ist, damit auch die gewünschte umweltfreundliche Verbrennung stattfindet“, sagt Ursula Gröbner. Bevor die Biofire-Öfen vor Ort gebaut werden, erhalten die Auftraggeber ein Holzmodell im Maßstab 1:10, woraus das Innenleben des Ofens ersichtlich ist. Es verbleibt beim Kunden, so dass er auch nach 20 Jahren nachvollziehen kann, wie die Heizgasezüge verlaufen und wo die Reinigungsöffnungen sind.

Für die Beheizung der Nebenräume wie zum Beispiel Schlaf- und Kinderzimmer, Büro und Bad ist die elektrische Fußbodenheizung im Estrich mit Einzelraumregelung zuständig. Sie kann zeitlich und nach Räumen individuell gesteuert hinzu geschaltet werden. „Es entstehen so nur dann zusätzliche Heizkosten, wenn auch der Bedarf gegeben ist“, sagt Catherine Reiter, Marketing-Managerin der ETHERMA Elektrowärme GmbH.

Das Projekt im energiefernsehen:

Biofire Kachelspeicherofen in Nußdorf

Für weitere Informationen:

  • Ursula Gröbner, Vertriebsleiterin Superfire Produktions- und Vertriebs GmbH, Tel. +43 (0) 662 - 833438-0, www.biofire.at
  • Catherine Reiter, Marketing Manager International, ETHERMA Elektrowärme GmbH, +43 (0) 664 88 31 7902, www.etherma.com

07. Neue Sendung in der Freie Wärme-Mediathek

Freie Wärme Mediathek

Über die Freie Wärme-Mediathek geht es zu den aktuellen Filmbeiträgen unseres Medienpartners energiefernsehen. Für die Juni-Sendung berichtet das Team über ein Kachelspeicherofen-Projekt in der Nähe von Salzburg, aus dem Versuchs- und Prüflabor der Firma Schiedel und aus Ilmenau in Thüringen, wo zwei Gewerbegebiete per Satzungsbeschluss sozusagen „über Nacht“ an die Fernwärme angebunden wurden.

 

Hier geht es zur Freie Wärme-Playlist mit den einzelnen TV-Beiträgen

08. Aktuelle Verbote

Verbrennungsverbote

Zur Zeit gibt es in deutschen Städten und Kommunen über 1.000 Verbrennungsverbote und Anschlusszwänge. Beachten Sie hierzu auch die entsprechenden Karten auf unserer Website (Verbrennungsverbote, Anschlusszwänge).

Wenn Sie sich rechtzeitig gegen Verbrennungsverbote, Anschluss- sowie Benutzungszwänge wehren möchten, so finden Sie hier im Internet entsprechende Tipps und Hinweise worauf Sie zum Beispiel ganz besonders achten müssen.

Fallen Ihnen Planungsvorhaben zu Verbrennungsverboten und Anschlusszwängen auf, dann schreiben Sie uns gerne unter Nutzung des Meldeformulars im Freie Wärme-Radar. Die Anmeldung ist ganz einfach. Wir nehmen dann mit Ihnen Kontakt auf.